Dienstag 14.05.2024
10:00 - 15:30 Uhr (3 Doppelstunden + Pausen)
Raum 3.03
#zusammengegenrechts - Doch wie umgehen mit (extrem) rechten Positionen?
(Extrem) rechte Kräfte reden über die millionenfache Abschiebung von Menschen, die nicht in ihre Ideologie passen und machen Pläne für die Zeit nach der Machtübernahme. Aber auch in der breiten Bevölkerung – bis hinein in die sogenannte Mitte der Gesellschaft – sind menschenverachtende Einstellungen weit verbreitet: ein Onkel hetzt gegen Geflüchtete, eine Klientin sieht die Verantwortung für die aktuelle Krisenlage in einer jüdischen Weltverschwörung, ein Klient äußert sich abfällig über homosexuelle Menschen.
(Extrem) rechte Äußerungen können private und berufliche Beziehungen stark belasten; der Umgang damit wird oft als schwierig empfunden. Dennoch ist es wichtig, rechte Ideologien zu problematisieren und uns (extrem) rechten Parolen entgegenzustellen – nur wie?
Dieser Workshop soll Handlungsmöglichkeiten aufzeigen sowie Raum für Diskussion, Austausch und Übungen geben. Wir werden uns dazu mit den folgenden Punkten beschäftigen: Was verstehen wir unter (extrem) rechten Weltbildern und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit? Wie lassen sich entsprechende Aussagen einordnen? Warum vertreten Menschen solche Ideen? Wie kann ich verhindern, dass sich solche Einstellungen verfestigen? Woher kommen sie eigentlich und ab wann sollte ich etwas dagegen unternehmen? Was sind meine eigenen Werte? Wofür möchte ich (ein)stehen? Wie kann ich mit Menschen sprechen, die (extrem) rechte Werte vertreten?
Triggerwarnung: In diesem Workshop werden zur Erläuterung und Bearbeitung des Themas teilweise (extrem) rechte Inhalte reproduziert. Die Veranstalter*innen sind sich dieser Problematik bewusst und werden alles dafür tun, dass sich die Teilnehmenden trotzdem alle sicher und wohl fühlen können. Wenn Sie Bedarf haben, kommen Sie gerne vorab auf die Veranstalter*innen zu.
Veranstalter*in: Stephanie Thiel, [email protected]
Referent*innen:
Stephanie Thiel, Dipl.-Psych., Bildungsreferentin bei "Kurswechsel - Ausstiegsarbeit rechts"
Kim David Amon, Pädagoge, Bildungsreferent bei "Kurswechsel - Ausstiegsarbeit rechts"
11:00 - 13:00 Uhr
Raum: 3.09
Teil 1: Die AfD und die Migration
Wir haben uns mal angesehen, was die AfD zu den Themen Migration und Asyl in ihrem Parteiprogramm schreibt und fanden das sehr aufschlussreich in Bezug auf die Positionen dieser Partei. Auch was die AfD zu Europa und zur Energiepolitik zu sagen hat, lohnt sich anzusehen. Wer also differenzierter hinschauen möchte und mit den üblichen Urteilen: „rechts, rassistisch, undemokratisch“ nicht meint, alles Nötige zu wissen, den laden wir ein, mit uns zusammen Ausschnitte aus dem Parteiprogramm zu analysieren und zu diskutieren. Wir meinen, dass wir so zu einer fundierteren Kritik kommen, als sie derzeit in großen Teilen der Öffentlichkeit proklamiert wird.
Wir empfehlen, die nachfolgende Veranstaltung zum öffentlichen Protest gegen rechts zusammen mit dieser zu besuchen.
Veranstalter*innen: Jutta Hagen, Peter Tiedeken, Alea, Carlotta, Jonas, Miriam, Nina, Sara
(2 Lehrende und 6 Studierende)
14:00 - 16:00 Uhr
Raum: 3.09
Teil 2: Der öffentliche Protest gegen rechts
In ganz Deutschland ist die Aufregung groß angesichts der Enthüllungen von Campact, rechtsradikale Politiker hätten sich in einer „Geheimkonferenz“ auf den Plan einer „Deportation von Migrati*innen, sogar solchen mit deutschem Pass, verständigt. Seitdem gehen Tausende „gegen rechts“ und „für Demokratie“ auf die Straße. Auch „Hamburg steht auf!“, so der Titel des Aufrufs zur Demo am 19.1.24. Die Demonstrierenden legen Wert darauf, sich einig zu sein gegen rechts. Aber wie einig kann man sich eigentlich sein mit allen Parteien, auch solchen, die gerade erst neue Verschärfungen im Asylrecht durchgesetzt haben oder denen diese Verschärfungen noch nicht reichen? An diese Einigkeit wollen wir kritische Fragen richten und mit Euch darüber diskutieren, ob es eine gute Idee ist, „das kleinere Übel zu wählen“, wofür ja angesichts des Erfolgs der AfD geworben wird.
Wir empfehlen die Veranstaltung "Die AfD und Migraton" am Diesntag um 11 Uhr ebenfalls zu besuchen.
Veranstalter*innen: Jutta Hagen, Peter Tiedeken, Alea, Carlotta, Jonas, Miriam, Nina, Sara
(2 Lehrende und 6 Studierende)
11:00 – 12:30 Uhr
Raum: 4.03
Was uns zusammenhält: Philosophie der Solidarität
In Krisenzeiten sehnt man sich nach Solidarität. Diese lassen sich nämlich nicht einfach von Einzelnen "bewältigen". Im Seminar wollen wir uns über den Wert und das Potenzial dieser Praxis austauschen. Unter welchen Gegebenheiten kann gegenseitige Unterstützung gelingen? Wie lässt Solidarität sich aufrecht erhalten? Welche Haltungen, Überzeugungen, Einstellungen fördern ein solches Verhalten? Die Reflexion soll dabei helfen, besser einschätzen zu können, wie fremde und eigene Kräfte das Gemeinwohl stärken können. Veranstalter*in & Referent*in: Clemens Schützhold - M.A. Philosophie (Studierender des Studiengangs BABE)
14:00 - 16:00 Uhr
Raum 4.03
Kooperative Hilfen für Systemsprenger
Schule, Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrien Hand in Hand – Praktische und wissenschaftliche Einblicke in das Innovationsfondsprojekt „DreiFürEins“.
Dörte Behrendt (Projektmanagerin im Projekt DreiFürEins) von der Behörde für Schule und Berufsbildung und Nantke Schmidt (wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt DreiFürEins) von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg berichten über die im Projekt gemachten Erfahrungen und informieren über erste Evaluationsergebnisse.
Weiterhin stellen Studierende Interviewergebnisse und Erfahrungen aus verschiedenen Praxisbesuchen vor und berichten von Angeboten zur Versorgung von jungen Menschen mit komplexen Hilfebedarfen.
Veranstalter*innen:
Gunter Groen & Astrid Jörns-Presentati;
[email protected]
[email protected]
15:00 - 17:00 Uhr
Raum: 2.03
Soziale Arbeit mit erwachsen Betroffenen eines Fetalen Alkoholsyndroms
Basisvortrag zur Fetalen Alkoholspektrum-Störung, ihre gesellschaftliche Relevanz, Stand der Gesetzgebung. Wir werden die besonderen Kriterien der sozialen Arbeit mit FASD erläutern und berufliche Perspektiven vorstellen.
Veranstalter*innen:
Aktionsbündnis FASD adult
Referent*innen:
Udo Beissel, FASD Peerberater
Nevim Krüger, FASD-Fachkraft, Vorstand Bundesverband behinderter Pflegekinder
15:00 – 16:30 Uhr
Raum: 4.08
In der Abschlussarbeit die Fragestellung für das eigene Erkenntnisinteresse nutzen
Die Fragestellung ist das Herz der Arbeit und der beste Kompass für die Themeneingrenzung und Argumentation. Die wenigen Sätze entfalten auf das Gelingen einer Abschlussarbeit eine große Wirkung, werden jedoch mehr als Last empfunden, weil der/die Betreuer*in eine Fragestellung verlangt. Es ist wichtig, sich möglichst frühzeitig mit der Fragestellung zu befassen und sie während des Schreibprozesses im Blick zu behalten. Ich gebe Ihnen Tipps, wie Sie die Fragestellung während des Schreibprozesses bis hin zur Ergebnisdarstellung produktiv nutzen können. Im zweiten Teil der Veranstaltung werde ich mit den Studierenden eine kleine Übung durchführen.
Referent*in:
Hergen Hillen, seit über 25 Jahren professionelles Lektorat der Dissertation, Bachelorarbeit und Masterarbeit für Doktoranden und Studierende – mit langjähriger Erfahrung in den Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie in den Rechtswissenschaften und in den medizinischen Fächern.
15:30 - 17:00 Uhr
Raum: 1.19
Polizei, Task Force und Racist Profiling auf St. Pauli - Stimmen aus dem Stadtteil
Auf St. Pauli sind gesellschaftliche Fragen und Probleme häufig sichtbarer und zugespitzter als andernorts in Hamburg. Das gilt auch für den Umgang mit Einwanderung und Flucht. Insbesondere, aber nicht nur, viele BiPOC Neu-Hamburger:innen sind dort sowohl von struktu-rellen Ausgrenzungsmechanismen wie Arbeitsverboten als auch individuell von sehr häufigen Polizeikontrollen durch die sogenannte „Task Force Drogen“ betroffen. In den vergangenen Jahren mehren sich Berichte aus dem Stadtteil, in denen Präsenz und Vorgehen der Task Force Gegenstand von Ängsten, Skepsis und deutlicher Kritik ist. Aus diesem Anlass hat ein Team aus Wissenschaftlerinnen der HAW, der GWA St. Pauli und engagierten Nachbar:innen seit 2021 zahlrei-che Interviews und Beobachtungen auf St.Pauli-Süd durchgeführt, dokumentiert und ausgewertet. Im Fokus standen Fragen danach, wie Bewohner:innen und Betroffene die Situation erleben und bewerten. In dieser Veranstaltung wird der kollaborative, partizipative Forschungsansatz gemeinsam beleuchtet und erste Ergebnisse der Forschung vorgestellt.
Referent:innen: Kollaborative Forschungsgruppe - Prof. Dr.in Efthimia Panagiotidis, Dr.in Simone Borgstede, Steffen Jörg, Moana Kahrmann
17:00 - 19:00 Uhr
Stiftstrasse 69 // R.17/18
Kunstaktion für Donnerstag planen!
Wer hat spontan Lust am Donnerstagabend künstlerische Aktionen in der Kontrabar zu organisieren? Ein kleines Konzert, Jam Session, Ausstellung, Diary Slam, Powerpoint-Karaoke, Kurzgedichte vorlesen, Impro-Theater, bisschen auflegen, wasauchimmer…
Kommt rum. Wir planen was!
Veranstalter*in: Prof. Dr. Peter Tiedeken
16:30 – 18:30 Uhr
Raum: 3.09
75 Jahre Grundgesetz: ein antifaschistischer Auftrag!?
Die AG Antifa HAW Hamburg stellt sich vor
Des 75. Jahrestag der Inkraftsetzung des Grundgesetztes am 23. Mai wird sicher mit etlichen öffentlichen Jubelveranstaltungen begangen. Wir wollen das Jubiläum zum Anlass nehmen, um mit euch den antifaschistischen Anspruch und dessen Konkretionen im Grundgesetz zu beleuchten und zu sehen, was daraus heute geworden bzw. gemacht worden ist. Dafür nehmen wir neben der Menschenwürde auch das Recht auf Asyl sowie das Friedens- und Sozialstaatsgebot in den Blick. Weniger bekannt ist der Artikel 139, der auf die Rechtsvorschriften zur »Befreiung des deutschen Volkes von Nationalsozialismus und Militarismus« Bezug nimmt.
Mit einer kurzen Einleitung dazu wollen wir unsere Aktivitäten und Vorhaben an der HAW vorstellen und mit euch besprechen. Denn wir verstehen das Grundgesetz als antifaschistischen Auftrag, den wir auch an der Hochschule – besonders in der Lehre – sehen und verwirklichen wollen.
Alle Interessierten sind unabhängig vom Vorwissen herzlich willkommen – ebenso wie kontroverse Positionen!
Referent*innen: Studierende der AG Antifa HAW Hamburg
Veranstalter*in: Lutz Lorenz